Was Hornby bei seiner Reflexion der Pop-Musik als des Pudels tieferen Kern ansieht, verriet er schon bei Song Nummer eins: "Thunder Road" von Bruce Springsteen setzt der Autor an die Spitze seiner Hitparade, weil er darin eine poetische Kraft entdeckte, die – vielleicht vergleichbar mit der Mimesis aus den dramatischen Theorien – eine besondere Form der Selbsterkenntnis ermöglicht. "Manchmal bringen Bücher, Bilder, Songs perfekt auf den Punkt, wer man eigentlich ist", schreibt Hornby. Dieses "perfekte Verstehen" seiner selbst im Wahrnehmen von etwas anderem ist für Hornby meist eher eine gefühlte als eine rational herleitbare Angelegenheit. All das mag als Einstieg in eine szenische Lesung auf den ersten Blick etwas zu theorielastig wirken. Doch als Schauspieler Stefan Saborowski sich ein erstes Mal zurücklehnt, auf den Knopf drückt und in Bruce Springsteens Song die komplexe Vorrede nachhallen lässt, dann wird klar, wie Autor Hornby offenbar nach allen Regeln des Pop seinem Publikum aus der Seele zu schreiben vermag. Genau so ein Feeling kennt jeder, jeder findet sich in Hornbys These wieder. So funktioniert Pop und so funktioniert offenbar auch das Schreiben darüber.
Die komplette Kritik hier:
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... 53900.html
Magie
